Mauritius

Von: in: Tauchsport

14 Jan 2013

Urlaub auf der Südhalbkugel… Mauritius im Indischen Ozean.

mauritius_panorama
Hohe Temperaturen, Moskitos, Zyklon, aber eine wunderschöne Insel!

Unser Tauchurlaub ist durch den Zyklon Dumile etwas eingeschränkt verlaufen. Nachdem das Wetter über Wasser es zuließ, konnten wir unter Wasser durch die aufgewühlte See etliche Tage nur im Trüben tauchen. Spektakuläre Tauchspots wie z.B. die Kathedrale sind halt nicht sonderlich eindrucksvoll, wenn die Sonne fehlt und die Sichtweite bei knapp 10 Metern liegt.

Dafür durften wir allerdings aus erster Hand erfahren, warum Franzosen so einen schlechten Ruf unter Tauchern haben. Wir hatten zum ersten Mal 2009 in Ägypten in der Basis gehört, dass die Franzosen grundsätzlich zusätzliche Guides zur Seite gestellt bekommen. Als Aufpasser. Damals hielten wir das für übertrieben und waren froh, dass man uns ohne Guide und damit ohne “Aufsicht” tauchen ließ.

Nach den Tauchgängen auf Mauritius kann ich durchaus verstehen, dass man damals in Ägypten so gehandelt hat. Immerhin ist das Riff im Roten Meer noch farbenfroh und intakt. Auf Mauritius ist es leider zumindest in der Ecke “Flic en Flac” nahezu tot. Aber auch die spärlichen Reste wurden nicht sonderlich geschützt. So kam es also, dass unsere französischen Tauchgangsbegleiter sich, völlig überbleit und absolut untariert, mit behandschuhten Fingern am Grund durchs Riff gezogen haben (!!) und dabei mit Oktopus, Lampe und vor allem Flossen alles platt gemacht haben, was auf dem Weg lag…

Beim ersten Tauchgang konnte ich gar nicht glauben, was ich da gerade sah und habe das erstmal gefilmt.

Einer der Franzosen hatte sogar eine ganz schlüssige Erklärung dafür, dass er bei knapp 30°C Wassertemperatur Handschuhe trug: Zitat “Ich bekomme so leicht Allergien, wenn ich die Korallen anfasse”.

Dieser Kandidat hatte bei einem späteren Tauchgang auch kein Problem damit, in einer Spalte im Korallenriff mit dem gesamten Arm und Lampe herumzuporkeln, um irgendein armes Tier zur Flucht zu bringen, damit es alle sehen können. Bei dieser Aktion hat er sich dann blutende Abschürfungen am Arm zugezogen… Beim nächsten Tauchgang hatte er dann auch keinen Shorty mehr an, sondern einen 5mm Ganzkörperanzug… immerhin hat er gelernt, wenn auch falsch…

Unfassbar!

Leider auch unfassbar, dass der Guide nicht eingeschritten ist, zumal die Korallen jeden Schutz gebrauchen können, der ihnen noch bleibt. Aber offensichtlich wollte man sich die reiche, französische Kundschaft nicht verprellen.

Übrigens haben sich andere Taucher (z.B. aus Columbien oder der Ukraine) geradezu vorbildlich verhalten, sowohl was die Tarierung, als auch das “Anfingern” der Flora und Fauna betraf. Es ging also, wenn man nur wollte…

Nachdem sich der Indische Ozean etwas geglättet hatte, konnten wir mit den letzten beiden Tauchgängen allerdings auch noch zwei besonders schöne Spots abgreifen. Zuletzt sogar als VIP Tauchgang alleine mit dem Guide, was sehr entspannt war. Die meisten Fotos sind bei diesen beiden Tauchgängen entstanden und stehen, wie immer in unserer Bildergalerie bereit.

Persönlich muss ich sagen, dass ich Mauritius nicht für einen reinen Tauchurlaub empfehlen kann. Die Riffe im Westen sind fast tot und es gibt nichts Spektakuläres zu sehen. Da hat das Rote Meer oder die Karibik schon eine ganz andere Kategorie an Artenvielfalt und Farben zu bieten.

Der schönste Teil von Mauritius liegt aber über Wasser und ein Besuch lohnt sich alleine dafür auf jeden Fall! 🙂

Über dieses Blog

Sparrow Divers ist das Weblog von zwei Sporttauchern. Fotos, Tauchspots, Tauchkarten, Links, etc. werden hier gesammelt aufgeführt. Einerseits zu unserer eigenen Freude, andererseits in der Hoffnung, dass diese Infos auch für andere interessant sein könnten. Mehr...

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